Vor- und Nachteile von Onepagern

Je weniger, desto besser: Der Minimalismus für bessere Nutzererfahrung gehört zu Webdesign-Trends der letzten Jahre. Im diesem Kontext gewinnen Websites mit einer Seite an Popularität.

Onepager - Websites mit einer einzigen HTML-Seite -  bekommen immer mehr Anhänger.  Im Vergleich zu herkömmlichen Websites mit verzweigter Struktur gelten sie als komfortabler und somit benutzerfreundlicher. Alle Inhalte werden da vertikal auf einer langen scrollbaren Seite dargestellt, wo sich Abschnitte oder Kapitel durch graphische Elemente und Abbildungen gliedern lassen. Eine übersichtliche Navigation sorgt für eine intuitive und schnelle Orientierung: Bestimmte Bereiche werden durch so genannte Sprungmarken in der Navigationsleiste erreicht. Onepager sind in der Regel nur auf ein Thema, eine Dienstleistung oder ein Produkt ausgerichtet und werden eher für Firmenwebsites, Landingpages oder Informationswebsites eingesetzt.

Was auf den ersten Blick schlicht scheinen mag, ist in der Tatsache ein effektives Instrument zur Webkommunikation. Da Onepager eng fokussiert sind, vermitteln sie eine Botschaft schneller und konsequenter, indem die Aufmerksamkeit auf weniger wichtige Inhalte nicht zerstreut wird. Bewegen sich Besucher durch mehrseitige Websites manchmal erfolglos, kann man mit Onepagern sicher sein, dass notwendige Information unbedingt gefunden wird. Zudem besteht  höhere Wahrscheinlichkeit, dass man letztlich dem Aufruf zur erwünschten Handlung folgt. Also, diese Websites sind konversionsstark. Das ist jedoch bei Weitem nicht alles, wovon man mit Onepagern profitieren könnte. Wollen wir auf Vorteile, die Onepager bieten, ein wenig näher eingehen.

  1. Story-Telling

Onepager sind in der Lage einen Websitebesuch zum richtigen Leseerlebnis zu machen, denn ihr Aufbau ist perfekt dazu geeignet, auf spannende Weise eine Firma, ein Produkt oder andere Informationen zu präsentieren. Durch das Scrollen der Inhalte kann man Storytelling betreiben, indem Besucher weitgehend linear, ohne den Lesefluss zu unterbrechen, durch die Website geführt werden. Die Kombination von Graphiken, Videos, Abbildungen und Animationen soll Eindrücke von Geschichten bereichern und verstärken.

  1. Einzigartiges Design

Onepager werden gewöhnlich ästhetisch ansprechend gestaltet, denn der Designer hat sich nur auf eine Idee zu konzentrieren. Es ist viel einfacher einer Seite ein einzigartiges Design zu verleihen als einer klassischen Website, wo man mehr Faktoren berücksichtigen muss. Außerdem bereitet man Inhalte für Onepager häufig im Voraus, deshalb werden alle Elemente meistens richtig platziert.

  1. Voraussetzung für gute Rankings

Ein weiterer Vorteil von Onepagern liegt in Voraussetzungen für die Suchmaschinen-Optimierung. Viel Information zu einem Thema bietet  gute Chancen, mit Suchbegriffen gefunden zu werden. Durch eine hohe Schlagwortdichte können auch bessere Positionen in der Suchergebnisliste erreicht werden.

  1. Für alle Geräte optimiert

Resposive Design sieht eine Anpassung einer Website auf jede Bildschirmgröße vor. Nicht weniger wichtige Rolle spielt auch eine durchdachte Struktur, die eine optimale Darstellung von Inhalten für unterschiedliche Endgeräte sichert. Für mobile Nutzer gelten Onepager als besonders bedienungsfreundlich, denn sie sind von vornherein so konzipiert, dass User Experience keine Veränderungen erfährt. 

  1. Kostengünstige und schnelle Lösung

Einen Onepager entwickeln lassen braucht weniger  Zeit- und Kostenaufwand. Es ist offenbar einfacher und günstiger, nur eine Seite zu kreieren als eine herkömmliche Website mit einem Mehrebenen-Menü. Die Popularität von Onepagern ist auch zum Teil von günstigem Preis bedingt. Eine breite Auswahl an Themes und Baukästen lässt einen Onepager nahezu binnen einiger Stunden erstellen.

Trotz vieler positiver Seiten haben Onepager jedoch einige Nachteile.

  • Onepager sind für komplexe Inhalte und mehr als ein Thema durchaus nicht geeignet. Das würde selbst dem Konzept eines Onepagers widersprechen und seine Effizienz beeinträchtigen.
  • Eine einzige Seite beschränkt die SEO-Möglichkeiten. Die Vielfalt der Suchbegriffe und somit die Auslegung des Themas kann sehr einseitig sein.
  • Da ein Onepager nur über eine URL verfügt, ist es schwierig das Nutzerverhalten zu analysieren. Standardmäßige Berichte geben keinen Aufschluss darüber, welche Informationen auf der Website von Interesse waren.
  • Viel Inhalt auf der Seite kann die Ladezeiten von Onepagern verlangsamen.
  • Es gibt Nutzer, die das Scrollen für nervend halten und die Einfachheit einer Website als oberflächlich oder unernst betrachten.

Die meisten Nachteile können erst zum Vorschein kommen, wenn man einen Onepager für falsch gesetzte Ziele benutzt. Man soll nicht vergessen, dass Onepager nicht zu jedem Unternehmen oder Geschäftsmodell passen. Doch wenn man einen Onepager gezielt einsetzen wird, kann er wirklich kosteneffektiv sein. Bevor man sich für einen Onepager entscheidet, wäre es sinnvoll alle Für und Wider abzuwägen und sich bei einem Experten Online-Marketing beraten zu lassen.



Olga Kulmann

Olga Kulmann ist Mitglied des deutschen Marketer-Teams von TemplateMonster. Ihr Interessenkreis umfasst von Online-Marketing über E-Commerce bis hin zum Webdesign. Olgas Anliegen ist es, die Blogleser mit besten Erfahrungen und geprüftem Expertenwissen in diesen Bereichen vertraut zu machen. Olga auf Facebook.