Sollte man beim Einstieg in die Selbstständigkeit direkt mit Online Marketing starten

Wer sich mit dem Thema Selbstständigkeit auseinandersetzt, liest sicherlich viel über Online Marketing. Hier bleibt jedoch die Frage, ob man damit wirklich direkt zu Beginn seiner Selbstständigkeit starten sollte? Für Einsteiger ist das nicht immer geeignet, aus zweierlei Gründen.

Unterschied zwischen einer Idee und einer Geschäftsidee

Bei neuen Geschäftsideen weiß man in der Regel nicht, ob Menschen bereit sind, dafür Geld auszugeben. Natürlich spricht man mit Freunden und Bekannten, die einem in vielen Fällen positiv zureden werden. Die Frage ist dann aber, wie viel sie bereit wären, für das jeweilige Produkt auszugeben. Dieser Betrag liegt oft unterhalb dessen, was man mit Aufwand und Materialkosten ausgibt. In diesem Fall handelt es sich daher nicht um eine Geschäftsidee, sondern nur um eine Idee. Hierfür Geld und Zeit für Online Marketing auszugeben bedeutet Verlust. Den kann man gerade am Anfang schlecht gebrauchen.

Daher wichtig: Jede Geschäftsidee sollte erst einmal validiert werden!

Wie spreche ich meine Zielgruppe überhaupt an?

Für viele neue Geschäftsideen muss erst einmal eine Zielgruppe definiert werden. Danach folgt eine Analyse, wie diese am Besten anzusprechen ist. Wofür interessiert sie sich, welche Social Media Plattformen nutzt sie, ...? Das kann man natürlich erraten und manchmal klappt das auch recht gut – oft aber nicht. Man kann leider nicht einfach von sich selbst ausgehen, da die eigenen Ansichten nicht unbedingt auf die Masse anwendbar sind. Es soll ja schließlich um die potentiellen Kunden gehen und nicht um Euch selbst. Daher sollte man erst einmal Erfahrungen sammeln. Das geht zum Beispiel über Konkurrenzunternehmen, Freelancing, kostenlose Seminare, Umfragen, und so weiter. Alles mit dem Ziel herauszufinden, was Eure Zielgruppe über Eure Idee denkt. Bei bereits existierenden Geschäftsideen hat man es etwas einfacher. Hier gibt es zwar Konkurrenz, allerdings kann man sich dort auch einiges abgucken. Man kann z.B. sehen, woher die Kunden kommen. Die Schwierigkeit liegt hierbei dann darin, den eigenen Service oder das Produkt, besser zu machen. Ich als Webdesigner beispielsweise habe viel Konkurrenz. Also musste ich mir überlegen, was ich besser machen kann, um meinen Kunden Mehrwert zu bieten. Die Wünsche meiner Kunden waren mir bereits klar. Daher musste ich wissen, was ich besser machen kann, als meine Konkurrenz. Über Freelancing konnte ich schließlich erfahren, welche Probleme es mit der Konkurrenz gibt. Das hat mir ermöglicht, meinen Service zu verbessern und mich somit abzuheben. Erst jetzt macht es wirklich Sinn, Online Marketing zu verwenden. Denn durch das Gelernte weiß ich, meine Kunden аnzusprechen.

Hier daher mein kleiner Tipp für den Anfang:

Bevor Ihr mit dem Online Marketing beginnt, beantwortet Euch folgende Fragen:

  • Kenne ich meine Kunden (gut genug) ?
  • Wie erreiche ich meine Kunden am Besten ?
  • Welche Social Media Kanäle nutzen meine Kunden ?
  • Welche Interessen hat meine Zielgruppe?
  • Welche Probleme hat meine Zielgruppe (ggf. auch mit der Konkurrenz)?

Wenn Ihr die erste Frage nicht mit Ja beantworten könnt, macht der Rest keinen Sinn. Lernt Eure Zielgruppe erst kennen, indem Ihr direkt auf sie zugeht. Arbeitet ggf. sogar umsonst!

Eine andere Möglichkeit ist es, Daten z.B. über eine Landingpage zu sammeln. Dies ist genau genommen zwar auch Online Marketing, aber sehr einfach, schnell und kostengünstig umzusetzen. Nehmt dazu einfach eine Landingpage Vorlage und füllt diese mit Ihren eigenen Texten aus. Das Ziel ist hierbei nur das Sammeln von Informationen. Kündigt z.B. den Launch eines Produktes an und sammelt die Email-Adressen von Interessenten. Tragt Euch genug Menschen ein, wisst, dass Interesse da ist. Zudem habt Ihr schon eine kleine Email-Liste mit Erstkäufern. Diese Landingpage könnt Ihr dann z.B. recht günstig über Facebook Ads bewerben oder in relevanten Gruppen posten. Bei letzterem am besten vorher den Admin fragen, ob das okay ist.

Der umgekehrte Weg

Bei Bloggern, YouTubern, Podcastern etc. ist es oft üblich, einen anderen Weg zu gehen. Hier wird zunächst eine Zielgruppe erschaffen. Dann kann man z.B. durch Umfragen und häufige Gespräche herausfinden, woran diese interessiert ist. So wird praktisch erst Online Marketing gemacht und dann eine Geschäftsidee daraus entwickelt. Diese Methode kann aber auch zu viel Arbeit für nichts führen. Daher sollte auch hier gut überlegt werden, wen man eigentlich ansprechen will.

Kurz und Knapp: Lernt Eure zukünftigen Kunden erst gut kennen. Nur so könnt Ihr Mehrwert liefern und Eure Zielgruppe korrekt ansprechen. Dann macht Online Marketing Sinn und wird Euch viel Freiheit und Erfolg bringen.

Freiheit und Erfolg wünscht Euch,

Pascal Basel



Pascal Basel

Ist WordPress-Spezialist, Webdesigner und Online-Marketer. Er betreibt das Webstudio Basel-Webdesign, das maßgeschneiderte Lösungen für Selbständige und KMUs bietet. Pascal auf LinkedIn.